Moderne Medientechnik für die Hörsäle der TUM School of Medicine and Health –
AVoverIP für die Medizin von morgen

Die TUM School of Medicine and Health ist ein internationales Leistungszentrum mit über 120 Professuren, knapp 1.500 Mitarbeitenden und 4.500 Studierenden. Zur Infrastruktur gehören fünf Hörsäle unterschiedlicher Größe: Hörsaal A bietet Platz für 410 Personen, Hörsaal B für 150 Personen und Hörsaal C für 100 Personen. Der Hörsaaltrakt an der Ismaninger Straße wurde 1970 eröffnet und 2009 umfassend renoviert.

Im Frühjahr 2023 wurden die bestehenden Hörsäle durch die a/c/t Beratungs- und System GmbH für vorBildliche Kommunikation nach dem Gewinn einer europaweiten Ausschreibung medientechnisch ertüchtigt und sukzessiv auf den neuesten Stand gebracht. Dabei wurde die Medientechnik in einem Hörsaal erneuert, während die anderen Säle weiterhin aktiv genutzt wurden, was auch insofern eine Herausforderung darstellte, als Hörsaal A ursprünglich als Master für die Technik konzipiert war und somit Abhängigkeiten bestanden.

Das a/c/t Team installierte u. a. Lösungen auf Basis der DM NVX AV-over-IP-Technologie von Crestron, die es unter Verwendung spezieller Transmitter und Receiver aus der DM NVX 30 Serie ermöglicht, hochwertige Audio- und Videoinhalte (bis zu 4K60 4:4:4) sowie Steuersignale (USB, KVM) ohne wahrnehmbare Latenz oder Qualitätsverlust über Standard-Gigabit-Ethernet zu übertragen. Bauleiter im Auftrag von a/c/t war Martin Probst. Projektleiter war Stefan Mehre, der seine Ausbildung bei a/c/t absolviert hat und seit über 20 Jahren für das Unternehmen tätig ist.

Die medientechnische Ausstattung der drei Hörsäle in der TUM School of Medicine and Health präsentiert sich weitgehend einheitlich, unterscheidet sich jedoch in Details entsprechend der jeweiligen Raumdimension. Zentrale Technikkomponenten wie die Projektoren befinden sich in separaten Regieräumen, welche durch Glasscheiben vom eigentlichen Hörsaal getrennt sind. Die Panasonic Projektoren (u. a. PT-RQ22K mit 3-Chip-DLP mit Laser-Lichtquelle und Zoomobjektiv DZ-75LE30 in Hörsaal A) werfen ihre Bilder durch die Verglasung auf fest installierte Leinwände, die aus dem Bestand übernommen wurden. In allen Sälen werden die Projektionsflächen rechts und links von aktiven Harmonic Design PL32Beam/PL24Beam Beamsteering-Lautsprecherzeilen mit 32/24 geschirmten 3“-Breitbandlautsprechern, integrierten Verstärkern sowie DSP und Dante-Input flankiert. Die Beschallungsanlage ist in erster Linie für die Wiedergabe von Sprache ausgelegt, weshalb in den Hörsälen auf ergänzende Subwoofer verzichtet wird.

Für Vortragende steht in jedem Hörsaal ein großzügig dimensioniertes, motorisch höhenverstellbares Dozentenpult von HKS Systemtechnik zur Verfügung, das durch seitlich ausziehbare Ablageflächen noch erweitert werden kann. Teil der festen Ausstattung ist eine Tastatur mit Bildschirm sowie ein Crestron TSW-1060-B-S Tabletop-Touchscreen. Ein HDMI-Kabel liegt bereit, sofern sich Dozierende nicht über eigene Kabel mit passenden Ports unterhalb der Tischplatte verbinden möchten. Als Schnittstellen verfügbar sind dort Netzwerk (RJ45), HDMI, USB Typ A und C.

Außerdem stehen jedem Vortragenden in jedem Hörsaal zwei Hand- und vier Taschensender aus der SpeechLine Digital Wireless Serie von Sennheiser bereit. Werden bei Konferenzen Fragen aus dem Publikum gestellt, kommt ein Catchbox DECT-Wurfmikrofon mit blauem Schaumstoffüberzug zum Einsatz. Für Personen mit eingeschränktem Hörvermögen wurde in den Hörsälen eine drahtlose Versorgungsmöglichkeit über Produkte von Listen Technologies geschaffen.

Die in das Pult integrierte Technik befindet sich hinter abschließbaren Metallblenden, die mit Lüftungsöffnungen versehen sind, um eine Überhitzung der Geräte zu vermeiden. Im Inneren befinden sich auf Rack-Wannen diverse Crestron DM NVX 30 Units, zwei kompakte Dell PCs (für unterschiedliche Netzwerke), ein WolfVision Cynap Pure Pro Präsentations- und Kollaborationssystem (für drahtlose BYOD-Szenarien), ein Lightware UCX-4×2-HC30 Matrixswitcher mit umfassender USB-C-Konnektivität (als erste Verbindungsschnittstelle im System) und ein Expert Power Control 8031 Netzeinschaltgerät von Gude mit LAN-Sensoren (Expert Sensor Box 7213).

n den am hinteren Ende der Hörsäle befindlichen Regieräumen wurden große Technik-Racks aufgestellt, in denen zentrale Medientechnikkomponenten untergebracht sind. Dort finden sich zahlreiche Crestron DM NVX-Einheiten als Teile des auf dieser Technologie basierenden 4K-Streaming-Systems, ein Crestron CP4 Steuerungsprozessor, ein Listen Technologies Audioserver, Prozessoren von CYP Europe (EL-42M-PIP Multiviewer-Matrix und SY-XTREAM Converter), ein QSC Q-SYS Core Nano Audio-, Video- und Steuerungsprozessor, Blustream DA44AU Converter (4 x Dante In/Out) und ein Extron SMP 352 Aufnahme- und Streaming-Prozessor. Hinzu kommen Server, Netzwerk-Switches von Cisco und eine Hardware-Firewall (Security Gateway Netgate SG-6100 BASE).

Zur Bedienung der Medientechnik steht in jedem Regieraum ein Crestron Touchpanel bereit. Vorlesungen können aufgezeichnet werden, wobei der Extron SMP 352 Streaming Media Processor als flexible Multifunktionsplattform zur Aufnahme und zum Streaming von AV‑Quellen und -Präsentationen dient. An der TUM School of Medicine and Health lassen sich Aufzeichnungen über Panopto/Moodle abrufen.

Die a/c/t Beratungs- und System GmbH für vorBildliche Kommunikation hat mit der TUM School of Medicine and Health einen Wartungsvertrag abgeschlossen und kann im Bedarfsfall aus der Ferne auf die in den Hörsälen installierte Medientechnik zugreifen. Ein Monitoring-Dashboard signalisiert Handlungsbedarf, der Remote-Zugriff ist über VPN möglich. Warnmeldungen werden per E-Mail direkt an a/c/t und an Michael Greiner weitergeleitet: „Es ist ungemein praktisch, wenn man sofort weiß, welches Gerät Probleme macht oder möglicherweise ausgefallen ist“, kommentiert Greiner. „Oft ist es auch so, dass sich direkt bei a/c/t in Oberhaching jemand um das Problem kümmert und ich mich gar nicht erst in den betroffenen Hörsaal begeben muss.“